Der Wildkatze auf der Spur

Das Wildkatzen-Monitoring im Naturpark Dahme-Heideseen startet ins dritte Jahr. Um der scheuen Wildkatze auf die Spur zu kommen werden auch in diesem Jahr sogenannte Lockstöcke aufgestellt und wöchentlich kontrolliert. In diesem Jahr erfolgt das Monitoring in vier Quadranten. Auf Basis einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Umwelt und dem BUND Brandenburg gehen Freiwillige und Ranger jetzt in Brandenburg wieder auf Wildkatzensuche. Erstmals im Naturpark Dahme-Heideseen mit dabei ist auch die Bundesforst, die einen Quadranten im Nationalen Naturerbe Streganz betreut.

In jedem 10 km² großen Quadranten werden 10 raue Holzlatten, die sogenannten Lockstöcke, aufgestellt und mit Baldrian besprüht. Wildkatzen werden von dem Duft angezogen, reiben sich an den Lockstöcken und hinterlassen Haare. Diese Haarproben werden durch Freiwillige, Bundesförster und Ranger abgesammelt und anschließend im Senckenberg-Institut genetisch analysiert. Das Monitoring erfolgt während der Paarungszeit der Wildkatzen, der sogenannten Ranzzeit. Zwischen Ende Januar und Anfang April sind die Wildkatzen am aktivsten und reagieren daher besonders gut auf den Baldrian, der wie ein Sexuallockstoff funktioniert.

 

Im Naturpark Dahme-Heideseen wird das Wildkatzenmonitoring das dritte Mal durchgeführt. Bislang erbrachten die eingesammelten Haare noch keinen Wildkatzennachweis.

Früher war die Wildkatze weit verbreitet. Doch dann wurde sie fast bis zur Ausrottung gejagt. Ihr Lebensraum Wald wurde durch Straßen, Gewerbegebiete und Siedlungen zerschnitten und zerstört.

In den letzten Jahren konnte die Wildkatze Teile ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes wieder besiedeln. Ihre Rückkehr ist eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. 2019 wurde auch in Brandenburg im Landkreis Teltow-Fläming erstmals eine Wildkatze nachgewiesen. Mittlerweile wurden mehrere Wildkatzen im Hohen Fläming und im Wildnisgebiet Jüterbog nachgewiesen. Im Jahr 2023 gab es sogar den ersten Wildkatzen-Nachwuchs im Land Brandenburg.

 

Informationen zur Wildkatze:

Der typische Lebensraum für Wildkatzen in Mitteleuropa sind naturnahe Waldgebiete. Die Wildkatze nutzt Totholzansammlungen, umgestürzte Wurzelteller, Baumhöhlen, Tierbaue, Dickichte sowie alte Bunkeranlagen als Ruhe- oder Wurfplätze. Offene Flächen wie Lichtungen, Windwurfflächen, steinige Halden, Waldsäume, Wiesen und Felder sind ebenso wichtig, denn sie dienen als Nahrungsgebiete. Die Hauptnahrung machen dabei Kleinsäuger aus.

Die Europäische Wildkatze stammt nicht von verwilderten Hauskatzen ab. Sie streifte schon durch unsere Wälder, lange bevor die Römer die ersten Hauskatzen über die Alpen brachten. Das Verbreitungsgebiet der Wildkatze erstreckte sich noch bis ins 20. Jahrhundert hinein fast über den ganzen Kontinent. Europäische Wildkatzen sind streng geschützt. Sie stehen bundesweit auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Meldung vom 26.02.2024